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1. Geschichte des Altertums - S. 241

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 2. Hannibal in Italien. 241 letztere hörte unterwegs, daß Hannibal unter seinem Bruder Has-drubal ein ansehnliches Kriegsheer in Spanien zurückgelassen und mit einem andern die Pyrenäen bereits überschritten habe. Darum landete er eiligst an der Mündung der Rhone und erwartete seinen mutigen Gegner. Allein nur kleinere Reiterabteilungen stießen in hitzigem Kampfe auf einander; Hannibal mied eine Hauptschlacht und nahm durch das Thal der Dürance den gefährlichen Weg über die Alpen (vermutlich den kleinen St. Bernhard). Im Vertrauen auf das belebende Wort ihres Führers sahen Hannibals Soldaten den bevorstehenden Anstrengungen und Gefahren entschlossen entgegen und nahten sich willig den schneebedeckten Gipfeln der Alpen. Neun Tage stiegen sie empor, umschwärmt von den feindlichen Alpenbewohnern und bedrängt von mancherlei Mühsal. Hier starrten himmelhohe Felswände steil empor, dort gähnten unergründliche Schluchten ihnen entgegen oder drohten überragende Felsen, sie zu erschlagen, und mancher tapfere Krieger fand durch einen Sturz in die Tiefe den Tod. Erst auf der Höhe schöpfte das niedergebeugte Heer wieder Mut und vergaß in Gedanken an die blühenden Gefilde und reichen Städte der schönen lombardischen Ebene die überstandenen Mühseligkeiten. Allein der Weg bergab war noch viel gefährlicher als der Aufstieg. Die Pferde und Elefanten sanken tief in die Eisund Schneemassen ein und entbehrten jeglichen Haltes; Menschen und Tiere schossen jäh in die Abgründe. Endlich erreichte Hannibal mit dem Reste seines Heeres, das noch 20 000 Mann zu Fuß, 6000 Reiter und einige Elefanten zählte, den Fuß der Alpen, wo er seinen Truppen einige Rasttage gönnte. 15 Tage hatte der Zug über die Alpen bedurft; 5 Monate waren seit seinem Abzüge von Neu-Karthago verstrichen. Der römische Konsul Scipio war unterdessen zur See aus Gallien über Pisa zurückgeeilt, von da nach Norden gezogen und hatte nach Überschreitung des Po am Ticmus 218 ein Lager aufgeschlagen. Hier erwartete er die Ankömmlinge und schaute mit Verachtung auf Hannibals hungrige, zerlumpte und halb erfrorene Krieger. Allein bald zeigte sich die Überlegenheit der numidifchen Reiter; er wurde gänzlich geschlagen, gefährlich verwundet und verdankte nur dem Mut seines sechzehnjährigen Sohnes, welcher ihn auf feinen Schultern aus dem Schlachtgetümmel trug, die Rettung seines Lebens. Hannibal verstärkte sich daraus durch gallische Hilfsvölker, welche in ihm den Befreier von Roms Herrschaft erblickten und gern zu ihm übertraten, und schlug in der zweiten Schlacht an der Trebia auch den Konsul Sem- Cassicms Weltgeschichte I. C. Aufl. v. Ph, Beck. jß

2. Römische Geschichte bis 133 v. Chr. - S. 18

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 C. Die Unterwerfung der Nlittelnieerländer Rugert Italien sehen könnten - denn das Land breitet sich so am Fuße der vorerwähnten Berge aus, daß einem bei Betrachtung beider die Alpen als die Burg ganz Italiens erscheinen. So wies er ihnen denn die Gegenden um den Po, erinnerte im allgemeinen an die freundliche (Besinnung der dort wohnenden (Ballier, auch zeigte er ihnen, wo etwa Rom selbst liegen müsse, und machte so seinen Leuten wieder einigermaßen Mut. Hm folgenden Tage brach hannibal auf und begann den Abstieg, hierbei stieß er nicht mehr mit den Feinden zusammen, nur heimlich suchten sie ihm noch Schaden zuzufügen. Dagegen verlor er infolge der Ungunst des Geländes und des hohen Schnees nicht viel weniger Leute, als. schon beim Kufstieg umgekommen waren. Denn der tdeg, auf dem man hinabstieg, war steil und abschüssig, und zudem ließ der Schnee nicht erkennen, wohin man trat; so stürzte jeder, der den tdeg verfehlte und ausglitt, die Abhänge hinab. Jedoch überstanden die karthagischen Truppen diese Mühsal, da sie ja bereits an solche Leiden gewöhnt waren. Schließlich aber gelangten sie an eine Stelle, wo der Weg so eng war, daß weder die (Elefanten noch auch die Lasttiere vorbeikommen konnten, stuf einer Strecke von fast V/2 Stadien war hier der Fels schon vorher abschüssig gewesen und war es jetzt noch mehr, weil kürzlich hier ein (Erdsturz stattgefunden hatte. Da begann denn die Menge wieder den Blut zu verlieren und in große Bestürzung zu geraten. Anfangs versuchte der karthagische Feldherr die unwegsame Stelle zu umgehen, da aber von neuem Schnee gefallen war und so der beabsichtigte Marsch unmöglich wurde, mußte er von seinem vorhaben abstehen. So schlug denn hannibal an dem steilen Fels sein Lager auf, nachdem zuvor der dort liegende Schnee entfernt worden war. Dann gab er seinen Soldaten den Befehl, einen tdeg an dem Abhang hin zu bahnen, was sich nur mit großen Anstrengungen ermöglichen ließ. Für die Lasttiere und Pferde gelang es, einen geeigneten Pfad in einem Tage herzustellen. Sie wurden also schleunigst hinübergeführt und dann das Lager an Stellen aufgeschlagen, die bereits frei von Schnee waren; hier schickte man die Tiere auf die weide. Die Humider aber ließ hannibal abwechselnd weiter an dem Wege arbeiten, und nach schweren Anstrengungen war man in drei Tagen mit Iflühe dahin gekommen, daß auch die (Elefanten, die schon viel vom Hunger zu leiden gehabt hatten, hinübergeführt werden konnten. Nunmehr hatte hannibal alle feine Streitkräfte vereinigt und setzte den Abstieg fort; drei Tage, nachdem er den obenerwähnten Fels verlassen, hatte er seinen Marsch beendet und die (Ebene erreicht, viele Mannschaften hatte er während der Dauer seines Zuges beim Kampfe mit den Feinden und beim Übergang über die Flüsse verloren, viele aber auch, als er über die Felsen und durch die unwirtlichen Gegenden

3. Römische Geschichte bis 133 v. Chr. - S. 19

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Der zweite punische Krieg 19 der Hlpen 30g; doch verlor er nicht allein Soldaten, sondern noch mehr Pferde und Zugtiere. Für den gan3en weg hatte er von Neukarthago aus 5 Monate gebraucht und 15 Tage für den Übergang über die Hlpen. So 30g er denn nun endlich entschlossenen Blutes in die Poebene ein, und 3war ins Land der Insubrer. von den Libyern hatte er noch 12 000 Fußsoldaten bei sich, von den Spaniern gegen 8000, an Heitern im gan3en nicht mehr als 6000. Diese Zahlen gibt er selbst auf der Säule am lacinischen Vorgebirge an, die Rufoeichnungen über die Stärke seines Heeres enthält. hannibal, der nach dem Übergange über die Rhone mit ungefähr 38 000 Fußsoldaten und mehr als 8000 Reitern aufgebrochen war, verlor beim Übergang über die Hlpen von diesen Streitkräften etwa die Hälfte. 6. §zene aus einem Seegefecht des zweiten punischen Krieges. Fragment der Schrift des Sofqlos 1 „Über die Taten des Fjannibal". Rite Schiffe hatten hervorragend gekämpft, bei weitem am meisten aber die der Ihasfilioten, denn sie hatten 3uerst angefangen, und ihnen hatten die Römer den garten (Erfolg 3u verdanken. Doppelt groß aber wurde die Niederlage der Karthager dadurch, daß die Ittaffilioten deren eigentümliche Schlachttaktik wahrnahmen. Die Phöni3ier pflegen nämlich, wenn sie sich feinölichen Schiffen gegenüber aufgestellt haben, die ihre Spitzen ihnen entgegenrichten, daraus Ios3ufahren, als ob sie einen Rammstoß machen wollten, dann aber nicht geradeaus Den Stoß aus-3uführen, fonöern 3wischen ihnen hinöurch3ufahren, um3uroenöen und sich öann auf die Schiffe der Feinöe 3u werfen, währenö öiefe geraöe noch in schräger Richtung vor ihnen liegen . . . Die Trtafsilioten aber gaben Befehl, die voröeren Schiffe in einer Front dem Feinöe gegenüber auf-3uftellen, anöere Schiffe aber in wohlabgemessenen Rbstänöen als Reserve öahinter 3urück3ulassen, öamit öiefe, sobalö die erste Linie (die Feinöe) passierte, die feinölichen Schiffe im richtigen Moment, währenö öiefe sich (jener) noch 311 nähern suchten, angriffen, ohne sich vorher von ihrem Platze gerührt 3u haben. 7. Die Kriegführung des $abius Gunctator und die Treue der Bundesgenossen. Polybios Iii 90. Die Römer folgten Den Karthagern beftänöig in einem Rbstanöe von ein oöer 3wei Tagemärschen, aber sie waren nicht 00311 3u bringen, näher heraufkommen und sich mit dem Feinöe 311 schlagen. So mußte 1 Soft]los war der Lehrer und Kriegsgefährte fjannibals, seine Schriften bilden eine der Fjauptquellen des Polybios. Dieses einzig dastehende Fragment ist uns in einem ägyptischem Papyrus erhalten. Das Gefecht fand wohl 217 an der (Ebromünbung statt. Nach wilcken, Hermes 41, 106ff.

4. Geschichte der Römer - S. 175

1836 - Leipzig : Baumgärtner
17 6 abstürzen. Diese Grausamkeit erregte auch in der Stadt große Un- zufriedenheit und besonders machte ihm der Senat große Vorwürfe; er ließ aber einige Senatsglieder ergreifen und tödten, und war seit- dem mehr unumschränkter Herrscher als Oberbefehlshaber. Scipio zün- dete indessen das verlassene Lager der Punier an und bemächtigte sich der ganzen Erdzunge, die er mit einem doppelten Graben nach der Stadt- und Landseire befestigte und so den Karthagern die Zufuhr vom Lande abfchnitt. Außerdem ließ er noch viele andere Werke errichten, wobei das ganze Heer zwanzig Tage und Nächte beschäftigt war. In der Mitte dieser Fortificationen erhob sich ein hölzerner Thurm von vier Stockwerken, von welchem man Alles beobachten konnte, was in der Stadt vorging. Die erste Wirkung dieser Arbeiten war eine drückende Hungcrsnoth in der eng eingeschlossenen Stadt, die nur einige Zufuhr von der See her erhielt, obgleich auch diese durch die römische Flotte sehr erschwert wurde. Wenn auch fremde Schiffe mit gutem Winde den Hafen erreichten, so nahm Hasdrubal sogleich alle Lebens- mittel für seine 30,000 Soldaten in Beschlag, und die übrige große Menge der Einwohner schmachtete nun in noch größerer Hungersnoth. Um auch die Einfahrt in den Hafen zu sperren, ließ Scipio einen großen Damm von Steinen im Meere aufführen, von 24 Fuß Breite der obern Fläche und 96 Fuß Breite auf dem Grunde des Meeres. Als die Belagerten diese riefenhafte Arbeit, woran das Heer Tag und Nacht arbeiten mußte, fortschreiten sahen, gruben sie auf der andern Seite des Hafens eine neue Mündung ins Meer hinaus, wo die große Tiefe und das freiere Spiel der Wogen keinen solchen Steindamm zu- ließ. Zugleich bauten sie aus altem Holzwerk fünfzig größere und kleinere Schiffe. Die plötzliche Eröffnung der neuen Mündung und das Aussegeln einer Flotte machte die Römer nicht wenig bestürzt, denn jene Arbeiten waren sehr geheim gehalten worden. Die Karthager benutzten aber diese Bestürzung nicht, in der sie die ganze römische Flotte hätten wegnehmen können, sondern kehrten in den Hafen zurück. Am dritten Tage kam es zwar zu einer Seeschlacht, allein der Sieg blieb ungewiß. Als aber nachher Scipio viele Kriegsgeräthschaften und Mauerbrecher herbeiführte, um einen zwischen der Stadtmauer und der Küste befestigten Damm, sonst ein Ausladeplatz, als einen zum Angriff auf den Hafen (Kothon genannt) gelegenen Punkt, weg- zunehmen, so machten die Karthager einen verderblichen Ausfall, indem sie unbemerkt durch eine seichte Stelle des Meeres wateten, plötzlich ihre Fackeln anzündeten und alle Maschinen in Brand steckten. Die Raserei der nackten Feinde, die Fackeln und das Brennen der Maschinen

5. Geschichte der Römer - S. 324

1836 - Leipzig : Baumgärtner
524 Zeit wurde , zum große« Nachtheile des Reiches, auch die Kunst der Lagerung^ Castrametatio vernachlässigt, dadurch aber den Barbaren die Einfälle erleichtert und die schlecht vertheidigten Provinzen der Verheerung preisgegeben. Ein römisches Heer blieb keine Nacht über im-Freien, ohne ein regelmäßiges Lager aufzuschlagen, das in der Nähe des Feindes natürlich mehr befestigt wurde, als wenn nichts zu befürchten war. »Dem Sieger, sagt der kriegserfahrene Aemilius Paullus, ist sein Lager Ruhepunkt, dem Besiegten Rettungsort. Die- ser Wohnort, des Kriegers .ist seine zweite Vaterstadt; der Lagenvall vertritt die Stelle der Stadtmauer; sein Zelt ist jedem Haus und Hausaltar. Wer sein Lager verlor, wenn er auch in der Schlacht gesiegt hatte, galt doch für den Besiegten." Nach dem Bedürfniß der Jahreszeit unterschied man Sommer- und Winterlager (castra aestiva und hiberna), letztere zuerst vor Veji gebraucht. Diese wurden auch häufig stativa, oder feststehende, besonders an den Reichsgrenzen. An dem Rheine, an der Donau, auch anderwärts in den ehemaligen Provinzen, in Frankreich, Spanien, Britannien, sind aus solchen stehenden Lagern nach und nach Städte entstanden; z. B. Ca8tra Velera j. Zkanten am Niederrhein, Regina, Regensburg, Batava, Passau, u. v. a. Die Wahl eines tauglichen Lagerplatzes, die An- lage mrd Absteckung des Lagers war Sache der Ingenieurs, die daher Lagcrmesser hießencaslrimetalores, Metatores, so wie es auch bei den Römern schon Feldmesser und. Kataster-Geometer gab, Agrimen- sores, welche in der später» Kaiserzeit einen angesehenen Stand aus- machten u/rd sich noch als Zunft unter der longobardischen Herrschaft erhielten.. Von ihrem Meßinstrumente Groma hießen beide, die Kriegs- und Civil-Feldmesser auch Gromatiker. Wo das Feldherrnzelt stehen sollte (praetorium), steckte der Ingenieur eine Fahne hin und maß um dieselbe einen viereckigten Raum ab, 100 Fuß von der Fahne auf jeder Skate, so daß der ganze Inhalt vier Plethra oder Quadrate beträgt, dessen jede Seite 100 Fuß mißt. Vor diesen Platz gegen den Eingang, des Prätoriums werden die Legionen (gewöhnlich zwei) gelagert, und zwar auf der Seite, die zum Wasserholen und Foura- gsien die cheguemste ist. Die. Zelte der 12 Kriegstribunen beider Legionen werben in einer geraden mit dem abgemessenen Viereck pa- rallelen Linie aufgeschlagen, die 50 F. entfernt ist. In dem Zwischen- räume) stehen die Pferde, Lastthiere und das Gepäck der Tribunen. Diese.,gegen, die Außenseite des Lagers zu gerichteten Zelte der Tri- bunen bilden die Fronte desselben. Hinter diesen Zelten ist auf der esnen Seite des Prätoriunzs der Markt (komm) für die Marketender,

6. Geschichte des Alterthums - S. 566

1852 - Weimar : Albrecht
566 nahm Kriegsdienste. Durch Schönheit, Kraft und Gewandtheit aus- gezeichnet, erwarb er sich durch sein einschmeichelndes und gefälliges Benehmen und mit Hülfe der Weiber die Gunst des Damas, welcher als General und als einer der reichsten und angesehensten Männer der Stadt ihm sehr förderlich war. Agathokles stieg bald zur Stelle eines Befehls- habers über tausend Mann empor, heirathete nach dem Tode seines Gönners dessen Wittwe und wnrde durch diese Heirath ein reicher Mann. Er wußte sich in Syrakus einen Anhang zu verschaffen und stürzte die Oligarchen; er konnte sich aber nur kurze Zeit an ihrer Stelle behaupten und wurde mit seiner ganzen Partei aus der Stadt vertrieben. An der Spitze eines Haufens vertriebener Syrakusaner leistete er den Tarentinern und anderen Städten Un- teritaliens Beistand. Als die Oligarchen aus Syrakus vertrieben worden waren, kehrte er mit anderen Flüchtlingen nach Syrakns zurück und erreichte seine Ernennung zum Feldherrn. Dann noch- mals vertrieben und wieder zurückgerufen, wurde er unter dem Titel eines Feldherrn und Wächters des Friedens als Haupt der Volks- partei an die Spitze des Staates gestellt (317 v. Ehr) Nun war Agathokles darauf bedacht, sich den Besitz seiner Herrschaft zu sichern. Er ließ die Mitglieder der seitherigen Negierung für Feinde des Vaterlandes erklären, dieselben durch seine Soldaten niederhauen und ihre Güter unter den Pöbel und seine Truppen vertheilen. Dann vertrieb oder ermordete er aber auch alle Anhänger der frü- heren Regierung, die sämmtlichen Verwandten derselben und alle diejenigen, deren Wohlstand der Befriedigung der Habgier seiner Soldaten dienen konnte. Die Zahl der Getödeten betrug 4000, die der Vertriebenen 6000. Agathokles konnte seitdem auf die Hefe des Volkes und auf seine vielen Söldner so fest vertrauen, daß er we- der des Herrschertitels, noch einer Leibwache zu bedürfen glaubte. Es gelang ihm auch, die Städte Agrigent, Messina und Gela unter die Oberhoheit von Syrakus zu bringen. Im Jahre 311 v. Chr.-brach ein Krieg zwischen Syrakus und Karthago aus. Agathokles behielt anfangs die Oberhand, wurde aber bald nachher in einer Schlacht völlig geschlagen und verlor 7000 Mann. In Folge dieser Niederlage fielen alle Städte von ihm ab und er wnrde auf den Besitz von Syrakus beschränkt und der Hafen von Syrakns von der feindlichen Flotte gesperrt. Aga- thokles wandte in seiner verzweifelten Lage ein eben so kluges als kühnes Rettungsmittel an. Er beschloß nämlich, mit dem Kerne seines Heeres nach Afrika überzusetzen und die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, während ihre Kriegsmacht in Sicilien beschäftigt sei. Eine große und feste Stadt wie Syrakus war im Stande eine Belagerung auszuhalten. Es gelang dem Agathokles glücklich aus dem Hafen von Syrakus mit seiner Flotte zu entkom- men und die hohe See zu erreichen, und 310 v. Ehr. landete er an der Küste von Afrika. Hier verbrannte er sogleich seine Schiffe, um seinen Truppen nur zwischen Sieg oder Tod die Wahl zu las- sen. Zum Unglücke für Karthago herrschte im Senate seit langer Zeit Zwietracht, und es wurde deshalb die Führung des Heeres nicht einem Manne übertragen, sondern aus jeder der beiden strei- tenden Parteien ein Feldherr ernannt, Hanno und Bomilkar. Un-

7. Die alte Geschichte - S. 278

1846 - Münster : Coppenrath
278 Hannibal griff ihn sogleich an und schlug ihn dergestalt, daß der Consul selbst nur noch eben mit dem Leben davon kam. Diese Schlacht fiel vor an dem Ticlnus (Tessino), einem von den flinken Nebenflüssen des Padus (Po), im Jahre 218. Der Ausgang dieser Schlacht setzte die Römer in Erstaunen, aber schreckte sie nicht. Noch in demselben Jahre landete der andere Consul, von Sicilien aus, mit Namen Sempronius. Dieser, hofften sie, würde schon den verwegenen Alpenzügler gegen das Gebirge zurückwersen unv ihn dort sammt seinen erstarrten Soldaten vernichten. Aber wie fanden sie sich getäuscht! An der Trebia, einem der rechtsher strömenden Zuflüsse des Po, wußte der schlaue Hannibal eine sehr günstige Stellung gegen die Römer zu gewinnen, so daß diesen ein kalter Wind Regen und Schnee in's Gesicht trieb. Fast das ganze römische Heer wurde hier ausgerieben. Ganz Oberitalien ging jetzt zu dem Sieger über, und mehr noch als durch Waffengewalt gewann er es durch schonende Milde. Mit dem Frühlinge des,folgenden Jahres 217 drang er in das mittlere Italien. Hier war der Arno aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten bis an die Kniee im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Laftthiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch die von den Dünsten der Sümpfe erregte Entzündung ein Auge. Und kaum war er auf dem Troffenen, so rückte ein großes Heer unter dem Consul Flamin ius gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe durch verstellte Flucht in das von Bergen umschlossene Thal am See Trasimen (Lago di Perugia), deffen aufsteigender Nebel seinen Hinterhalt verbarg. Und fünfzehntausend Römen wurden erschlagen, sechstausend gefangen; Flaminius selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Das Blutbad war so entsetzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. Hannibal eilte an der Spitze seiner siegreichen Truppen immer weiter

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 178

1879 - Berlin : Reimer
178 Sicilien. Die älteste phoenikische Gründung war die kleine Inselstadt Motye, nach deren Zerstörung durch Dionysios 397 v. Chr. eine stärkere Festung Lilybaeon auf dem gleichnamigen Vorgebirge erbaut wurde; sie blieb auch unter den Römern administrative Hauptstadt des westlichen Teiles der Insel (j. mit mittelalterl. arab. Namen Marsala). Die angrenzenden Bergstädte oberhalb der N. Küste, die grössere Egesta (lat. Segesta) und die auf einem vereinzelten 750m hohen Bergkegel (j. Monte S. Giuliano) gelegene Eryx mit ihrem berühmten Venus-Tempel hatten Elymer zu Bewohnern, einen von der übrigen sika-nischen Urbevölkerung des Westens verschiedenen Volksstamm.1) Die Stadt Eryx wurde 261 von Hamilkar zerstört und ihre Bewohner in der nahegelegenen Hafenstadt Drepäna (j. Träpani) angesiedelt. Weiterhin an der Nordküste waren noch Panormos (j. Palermo) ungeachtet seines, eine stark griechische Bevölkerung bezeugenden Namens und Solüs (lat. Soluntum, j. Ruinen Solanto) von Phoenikiern gegründete Orte. !) Sie scheinen sich selbst für Flüchtlinge aus Troia ausgegeben zu haben und wurden deshalb im 1. punischen Kriege als Stammverwandte des römischen Volkes officiell anerkannt. 241. Kleinere Inseln um Sicilien. Die vor der Westspitze gelegenen, nur durch den römischen Seesieg von 241 bekannten Inseln, welche zusammen Aegates (auch Alyovßöcci) genannt werden, im einzelnen Aegüsa (j. Favignana), Phorbantia (Levanzo) und Hiera oder Maritima (Marettimo), blieben bis zu jener Zeit ebenso in karthagischem Besitze, wie die grösseren, gleichfalls aus Kalkfelsen bestehenden Inseln in dem offenen Meere zwischen Sicilien und Africa: Melite und Gaudos (j. Malta und Gozzoj; jene wegen ihres tiefen und sichern Hafens gewiss eine der ältesten plioenikischen Niederlassungen im Westen1), doch daneben schon früh auch griechische Bewohner enthaltend. Die kleineren weiter nach der africanischen Küste gelegenen Inseln Kossyra und Lopadusa (j. Pantellaria, Lampedosa) bestehen aus vulcanischen Felsen. Die vor der Nordküste Siciliens gelegene Gruppe durchaus vul-canischer Inseln wurde schon von den Alten so bezeichnet: insulae Vulcaniae, auch wegen der starken mit den Ausbrüchen verbundenen Luftstösse „Windinseln“, Aloxideg, Alölov vrjooi. Tätige Feuerberge fanden sich in historischer Zeit noch auf zweien: der noch jetzt brennende der „runden Insel“, Zzqoyyvlrj, j. Stromboli und der der speciell Isga 'Hcpaiörov, Vulcani insula, auch wegen dei heissen Schwefelquellen genannten Insel, j. Volcano. Die grosste und angebauteste Insel Liparä (j. Lipari), trug allein eine duic

9. Alte Geschichte - S. 132

1877 - Leipzig : Senf
132 Alte Geschichte. die Gerusia war ein offenkundiges Bestechungssystem Regel; bei der Ernennung eines Feldherrn wurde das Volk zwar befragt, aber wohl erst, wenn durch Vorschlag der Gerusia der Sache uach die Ernennung erfolgt war. In anderen Fragen ging man nur ans Volk, wenn die Ge-rusia es für gut fand oder sich nicht einigen konnte. Volksgerichte kannte man in Carthago nicht. Die Mamertiner hatten sich etwa um 284 der Stadt Mes-sana bemächtigt und hier aufs grausamste gehaust. Als der in Sy-racus zur Herrschaft um 274 gelangte Tyrann Hiero 11., der durch Milde und Mäßiguug Vortheilhaft gegen die Dionyse und Agathocles abstach, sie deshalb züchtigen wollte und belagerte, wandten sich die Mamertiner an Rom um Hilfe und diese nahmen sie 264 in die italische Eidgenossenschaft auf. Es gelang dem Kriegstribun Gajns Claudius die Earthager, die sich bereits der Burg von Messana bemächtigt hatten, zu verdrängen und der später anlangende Eonsnl Appius Claudius Caudex schlug nach 264 die verbundenen Syracusaner und Cai> thager zurück. Nach einem neuen Siege der Römer 263 trat Hiero von Syracns auf ihre Seite und blieb bis zu seinem Tode 215 ihr treuer Bundesgenosse. Der Feldherr der Carthager, Hauuibal, Gisgons Sohn wurde vor Acragas geschlagen und diese wichtige Stadt von den Römern 262 erobert. Da aber Drepanum und Lilybäum in der Gewalt der Carthager blieben und nur mit Hilfe einer Flotte erobert werden konnten, stellten die Römer, besonders mit Hilfe der zum Seedienst verpflichteten italischen Griechen, 260, eine Flotte von 120 Schiffen auf und zwar Fünfdecker, Penteren, wie sie die Carthager schon lange bauten, und nicht mehr die griechischen Dreidecker, Triremen. Durch Erfindung der Enterhaken (corvi) verstanden die Römer das Seetreffen in ein Landtreffen zu verwandeln und schon 260 siegte Ga-jus Duilius bei Mylä über die carthagische Flotte. Ja 256 gingen 330 Linienschiffe unter den Confnln M. Atilius Regulus und L. Manlius Volfo nach einem glänzenden Seesiege über die Carthager beim Vorgebirge Ecnomns an der Südküste von Sicilien nach Afrika und landeten bei Clupea östlich von Carthago. Weit und breit siel ihnen das von Carthago bedrückte Land zu und Regulus, nachdem sein Mitconsul von dem sich ganz sicher fühlenden Senat mit dem halben Heer zurückgerufen worden, verwarf die Friedensbediugun-gen der Carthager, wurde dann aber dnrch deren Uebermacht unter dem geschickten Spartaner Tanthippns 255 geschlagen und gefangen und sein Heer fast vernichtet. Seiue Gesandtschaft nach Rom und sein grausamer Tod in Carthago sind sehr schlecht beglaubigt. Die

10. Das Alterthum - S. 308

1874 - Paderborn : Schöningh
I — 308 — Beim Zuge vom Ebro bis zu den Pyrenäen verlor er in Kämpfen mit den Celtiberern 20,000 Mann. Zur Behauptung des eroberten Gebietes übergab er, als er bis an die Pyrenäen gekommen war, seinem Bruder Hasdrubal 10,000 Mann, und eben so viele entliess er, weil er ihnen nicht den Muth zur Ueberwindung der bevorstehenden Schwierigkeiten zutraute* in die Heimath. Als er in der Nähe des mittelländischen Meeres die Pyrenäen überschritten hatte, belief sich sein Heer noch auf 50,000 Mann zu Fuss, 9000 Reiter und die Elephanten. Auf Flössen setzte er über die Rhone. Hier erfuhr er durch seine Kundschafter die Ankunft eines römischen Heeres. Die Römer hatten nämlich, nichts ahnend von dem kühnen Plane des Hannibal in Italien einzufallen, zwei consularische Heere ausgehoben, von denen das eine unter Tib. Sempronius Longus nach Isicilien und von da nach Afrika übersetzen, das andere unter P. Cornelius Scipio über Genua und Mas-silia nach Spanien ziehen sollte. Um nicht durch das Heer des Scipio schon jetzt zu einer Schlacht gezwungen zu werden, zog Hannibal an dem rechten Rhoneufer aufwärts, während P. Scipio das nach Spanien bestimmte Heer seinem Bruder Cnejus übergab und selbst über Genua in die Pogegend eilte, um hier mit den Truppen, welche gerade zu einem Kriege gegen die Bojer aufgeboten waren, dem Hannibal entgegen zu treten. Dieser zog unterdessen die Rhone hinauf bis zur Einmündung der Isere, gelangte in das Gebiet der befreundeten Allobroger, nahm dann wahrscheinlich (über die jetzigen Orte Les Echelles und Chambery?) seinen Weg am oberen Laufe der Isere und überstieg unter beständigen Angriffen der feindlichen Bergbewohner den Pass des kleinen St. Bernhard. Nach einem fünfzehntägigen mühseligen Zuge über das schneebedeckte Gebirge kam er mit 20,000 Mann zu Fuss und 6000 Reitern im Gebiete der befreundeten Salasser an (Septbr. 218)*) Schlacht am Ticinus, 218. P. Cornelius Scipio war unterdess von Placentia aus am linken Ufer des Po aufwärts *) Dass H. den Weg über den kl. St. Bernhard und nicht über den Mt. Cenis oder Mt. Genevre genommen habe, darüber stimmen Niebuhr, Yorles. Ii, 79; Peter, Köm. Gesch. I, 342; Mommsen I, 402 und Ihne, S. 149 überein.
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TM Hauptwörter (200)200

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